Das Tal der Tränen

Vielleicht etwas pathetisch, aber das gehört in der heutigen Zeit zum guten Ton. Die Autobahn ist nicht mehr zu sehen und der steinige Weg ist noch nicht zu Ende. Was haben wir die letzten Wochen gehadert, gezweifelt, gehofft und gesucht. Kehren wir auf unserem Weg um, bleiben wir trotzig Sitzen oder vertrauen wir darauf, dass der Weg keine grösseren Anforderungen stellt, als deren wir gewachsen sind?

Die Vorgaben für eine Finanzierung mit der Banken sind nicht gerade zu unserem Vorteil und auch Plan B ist kolossal gescheitert. Erstaunlich den eigentlich entsprach alles den Regeln, aber wenn der Anfang nicht gefunden wird, beissen sich die verschiedenen Vorschriften und Regeln gegenseitig. Aus heutiger Sicht war es halt ein Fehler uns Erspartes in die Altersvorsorge anzulegen. Aber das löst sich bei der Abmeldung sowieso, hilft uns aber beim jetzigen Hauskauf nicht weiter. Somit die Schlussfolgerung: Wir haben die Mittel das Gebäude zu kaufen, können uns diese, aber erst nach der Auswanderung auszahlen lassen. Auswandern möchten wir aber erst wenn wir die Umbauplanung abgeschlossen haben. Und die Umbauplanung können wir erst beginnen, wen wir wissen welche Liegenschaft es wird.

So sassen wir einige Tagen trotzig auf einem Stein und haben uns in unserem Frust gesuhlt. Priska entfernte die Visitenkarten von unserem neuen Projekt auf der Theke und ich passte die Webseite an. Aber es liegt nicht in unserer DNA dies lange zu tun. Es bleibt aber die Frage: drehen wir um oder vertrauen wir dem eingeschlagenen Weg?

Umdrehen heisst, die nächsten 15 Jahren weiterhin einer Arbeit nachzugehen die gut bezahlt ist, durchaus befriedigt und mit tollen Menschen weiter arbeiten zu dürfen. Aber auch zu wissen diesem lang gehegten Traum nicht nachgegangen zu sein. Das Wissen bei den ersten grösseren Schwierigkeiten aufgegeben zu haben. Zu akzeptieren, dass wir beide bis zur Pensionierung beruflich getrennte Wege gehen werden und uns nach der Pension neu orientieren und finden müssen.

Weiter nach Vorne zu gehen heisst, nicht zu wissen wie lange der Weg noch steinig ist. Ob er überhaupt an das gewünschte Ziel führt. Ob wir nicht doch noch umkehren müssen. Aber auch, das Wissen, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen und uns gegenseitig stützen. Zu erfahren, dass es Menschen gibt die an uns glauben und uns helfen die Steine aus dem Weg zu räumen. Menschen die spontan Hilfe anbieten, Menschen die dir schreiben, dass Sie unsere Idee einfach super finden. So erreichte uns heute eine E-Mail von einer Kundin des Ziegler-Beizli.

Gerade von ihrem Umbau gelesen: sooo eine tolle Idee! Wir werden Sie und ihr Essen zwar extrem vermissen, finden aber ihre Schweden Idee genial.

Habe den Link bereits jemandem geteilt, der ab nächstem Sommer genau so unterwegs sein wird: Van und beide arbeiten digital.

Kundin vom Ziegler-Beizli

Diese Rückmeldungen geben uns Kraft erst umzukehren wenn wir das Ende erreicht haben. Sie geben uns die Kraft Zweifler und Schwarzseher als Einbringer von berechtigten Einwänden zu verstehen und diese Punkte genau zu analysieren und in eine positive Eigenschaft von unserem Projekt zu wandeln. Also weg vom Problem und hin zur Entwicklungschance.

Wo eine Türe zugeschlagen wurde, findet sich ein Fenster durch das gegangen werden kann. Und wir haben noch nicht alle Fenster überprüft.

Also wir berichten wieder ……