Die Heimat verlassen

Dunkel, kalt und nass, so stellten wir uns jahrelang den Winter in Dalarna vor. Das hielt uns bisher immer ab überhaupt an eine Auswanderung zu denken. Was wollen wir dort, schliesslich ist es in der Schweiz schon unangenehm genug. Da haben wir uns aber schön getäuscht. Drei Wochen im Januar/Februar 2023 haben uns gezeigt, wie Winter auch sein, kann. Mystisch, strahlender Sonnenschein und ein Licht das ein Fotografenherz jubeln lässt.

So geht es uns im Moment.

Seit vielen Jahren sind wir in die nordische Landschaft und insbesondere in Schweden vernarrt. Wir lieben das Unspektakuläre, welches Schweden von den anderen skandinavischen Ländern unterscheidet. Hier finden wir die nötige Ruhe und Gelassenheit die es einem leicht macht, den alltäglichen Stress hinter sich zu lassen. In inzwischen unzähligen Besuchen und Reisen durften wir das Land, die verschiedenen Regionen und auch viele Leute kennenlernen. Auch wenn wir immer wieder an das Auswandern dachten, kam dies für uns bisher nicht in Frage. Schliesslich leben wir in der Schweiz den Traum den viele träumen, eigenes Einfamilienhaus, gute Jobs und eine Familie die uns in allen Lebenslagen trägt. Warum sollten wir dies aufgeben? Doch im Hinterkopf fand sich immer dieser Gedanke, was wäre, wenn?

Das Konzept, das traditionelle Wärdshus in Schweden in die moderne Zeit zu überführen, hat Priska mit ihrem Kaffee in Hagedorn Cham bereits in ersten Teilen realisiert und ausprobiert. Die Suche nach einer geeigneten Liegenschaften in der Schweiz war gelinde gesagt enttäuschend, zu teuer, nur in Pacht oder einfach komplett ungeeignet.

Nach unserem letzten Ferienaufenthalt in Schweden zeigten plötzlich alle Wegweiser nur noch in eine Richtung, und es wurde Zeit das Ganze zu überdenken. Vielleicht ist es dem Alter geschuldet, vielleicht meinem Job in der Technologiebranche, die sich mit all den digitalen Entwicklungen von den Bedürfnissen der Menschen wegentwickelt. Oder doch einfach die Lust in der zweiten Lebenshälfte nocheinmal etwas komplett anderes zu machen. Wir müssen ja nicht alles begründen können, aber sicher sein, das es genau das ist was wir wollen. In weiser Voraussicht haben wir die Sprache schon vor einigen Jahren gelernt und auch wenn wir noch nicht perfekt schwedisch sprechen, können wir uns in der Landessprache verständigen.

Erste zaghafte Überlegungen mündeten schliesslich in die ersten Liegenschaftsbesichtigungen in Schweden. Mit jedem zusätzliche Termin in Schweden wurde die Gewissheit stärker, das wollen wir zukünftig machen.