Die Suche nach etwas Neuem.
Der erste zaghafte Entscheid ist gefallen. Wir möchten auswandern und unsere Erfahrungen in ein neues Projekt einbringen. Also nichts wie los und auf den einschlägigen Immobilienportalen das passende gesucht. Ist doch klar, wir wissen ja genau was wir wollen, oder?
Ernüchterung die Erste
Für uns war klar ein Campingplatz mit kleinem Gastrobetrieb ist genau das richtige. Also nichts wie los und auf die Suche. Schnell finden sich die ersten Angebote und die sehen doch alle vielversprechend aus. Also beginnt die einfache Rechnerei: Anzahl Stellplätze * Preis/Tag *365 Das Resultat ist eine super tolle Zahl, aber leider ist die Saison in Schweden nur 8 bis 12 Wochen. Mit etwas Glück gibt es eine kleine Wintersaison noch dazu. Zusätzlich ist der Platz vermutlich nicht immer voll. Also neu gerechnet und die Zahl wird schon viel kleiner. Aber in Schwedischen Kronen (CHF:SEK ist aktuell fast1:12) immer noch verlockend. Jetz noch schnell den Wareneinkauf und die Betriebskosten abziehen und siehe da. Es reicht wohl nicht zum überleben…
Ernüchterung die Zweite
Da sehen ich plötzlich auf der Seite ein Haus, das mir sehr bekannt vorkommt. Etwas genauer geschaut. Ein Vandrarhem, an dem wir schon mehrmals vorbei gekommen sind. Schön im Wald in einer kleinen Ortschaft und erst noch in unserer Lieblingsgegend. Der Preis stimmt und mit der Lage direkt am Skilift und Vasaloppet wird auch die Wintersaison zum Kassenschlager.
Woow, das wird es…
Also habe ich meine gesamten Schwedisch Kenntnisse aufgeboten und dem Makler eine Mail geschrieben.
Kurz darauf war der Besichtigungstermin abgemacht und die Flüge gebucht und wir machten uns auf den Weg die beiden ersten Objekt zu besichtigen. Die erste Besichtigung ein Mühlenkaffee aus dem 16 Jahrhundert hat uns begeistert, aber der Preis und das weitläufige Gelände (über 40’000 m2) haben uns abgeschreckt.
Also auf zu meinem Favoriten. Die Lage perfekt, schön am Wald und über den Tag an der Sonne gelegen. Ein idyllische Plätzchen, das Haus wirkte etwas klein und die Parzelle etwas ungeschickt überbauen, aber der Speiseraum war Tipp Topp. Im oberen Stock konnten wir staunend feststellen wie viele Betten auf kleinem Raum Platz haben. Mit einem Umbau aber akzeptabel. Die Sanitärräume waren im Keller angelegt und dort führte uns unsere Besichtigung am Schluss hin. Oje. Ungeheizt, kaum Stehhöhe von 1.80 und Mauern die eher an einen Bunker erinnern, als an einen schönen Sanitärbereich. Ausser Spesen nichts gewesen?
Nicht ganz. Wir haben unglaublich viel gelernt.
- ja, wir wollen Auswandern
- Es wird eher ein Hotel oder B&B mit Kaffee oder Restaurant, vielleicht noch ein Stellplatz?
- Eine Liegenschaft muss passen für unsere Geschäftsidee, für unsere Wohnvorstellung und Arbeitsprozesse, die wir auch zu zweit erledigen können
- Es muss nicht zwingend unser Lieblingsort sein, es gibt genügend tolle Flecken in Schweden.
- Wir möchten einen Ganzjahresbetrieb, also muss die Gegend auch über das gesamte Jahr Reisende anlocken.
- Unser Schwedisch ist gar nicht so schlecht, wir wurden von Allen verstanden und wir konnten den Ausführungen gut folgen.
Ernüchterung die Dritte
Das geeignete Objekt finden wir also nicht einfach schnell im Internet. Zu viele Faktoren müssen stimmen. Also strategisch die Plattform hemnet.se durchforstet und 30 mögliche Objekte gefunden. Keines ist genau unser Wunschtraum, wenn es den überhaupt noch gibt? Aber nach intensiverer Betrachtung haben wir zwei Favoriten gefunden und sind an den Besichtigungen. Leider sind die beiden so unterschiedlich, das die Bewertung der einzelnen Kriterien nicht ganz einfach ist. Aber wir werden uns entscheiden. Vielleicht auch für ein andere Liegenschaft, wir werden sehen. Irgendwann…