Migration zum Ersten

Bereits vor Wochen haben wir unsere Aufenthaltsbewilligung beantragt. Ja wir Schweizer sind trotz der viel propagierten Personenfreizügigkeit, eben trotzdem nicht EU und müssen eine Aufenthaltsbewilligung beantragen.

Nun ist die erste Überprüfung erfolgreich bestanden und wir durften einen persönlichen Besuch bei der schwedischen Migrationsbehörde machen. Die nächstgelegene Filiale ist in Örebro rund 2.5 Stunden von uns entfernt. Also haben wir uns einen Tag frei genommen und uns auf den Weg gemacht.

Hierin der schwedischen Natur läuft alles ein wenig gemütlicher. Das gilt auch für die Behörden, aber wenigstens sind Sie so pragmatisch und schreiben die zu erwartende Dauer auf die Webseite. Meistens mit dem vermerk, dass sich das Verfahren nicht beschleunigen lässt. Nun sind wir Schweizer ja gefühlt das Zentrum der EU, aber eben nicht Mitglied und daher ist die Personenfreizügigkeit nicht ganz so frei wie von EU-Mitgliedsstaaten. Aber da sind wir ja besonders stolz drauf, in unserem Fall wird es aber gerade nicht einfacher.

Nun haben wir bereits Ende Juni die Aufenthaltsbewilligung beantragt und aufgrund der Sommerferien, dachten wir uns schon, dass die prognostizierten 8 Wochen Bearbeitungsdauer nicht ausreichen werden. Aber das ist ja kein Problem, die Behörde fordert einem auf nur zu kommen und die Papiere werden im Nachhinein schon korrekt erstellt. Also haben wir unser bereits in Schweden gemütlich niedergelassen.

Nun ist es aber so, dass ohne Personalnummer in Schweden genau gar nichts funktioniert. Wir haben eine abgeschwächte Form, die Sammordningsnumer bereits nach dem Hauskauf beantragt und zu 50% erhalten. Bei Priska ist der Brief nun schon zweimal in der Post verloren gegangen. Wir haben uns eine dritte Zustellung geschenkt. Aber mit dieser ist leider vieles vom Goodwill des Gegenübers abhängig. So haben wir weder eine Bankverbindung, noch die freie Providerwahl. Aber es funktioniert auf wunderbare Weise trotzdem alles ganz gut. Also bleiben wir pragmatisch und freuen uns über jeden erledigten Schritt.

Anfangs September haben wir nun Post vom Migrationsverket erhalten und wurden gebeten unseren Pass am Schalter vorzuweisen. Also haben wir einen Termin vereinbart und haben uns zwei Wochen später auf den Weg nach Örebro, zur nächsten Filiale gemacht. Nach dem Eintreten wurden wir überaus freundlich und zu vorkommend eingewiesen unseren erhaltenen Code einzugeben und im Wartebereich zu warten. Die Wartezeit dehnte sich etwas länger aus und so als einzige Westeuropäer, die eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen müssen, fühlten wir am eigenen Leibe, wie stark sich die Schweiz isoliert von restliche Europa. Ansonsten war ein reges Kommen und Gehen von Migranten aus dem Rest der Welt.

Am Schalter angekommen würden unsere Pässe überprüft und anschliessend, wie bei einer Passerneuerung in der Schweiz, Foto, Fingerabdrücke und Unterschrift abgegeben. Wiederum wurden wir sehr freundlich und nett bedient. Nun heisst es weiter warten und wenalles klappt erhalten wir in zwei Wochen unsere Aufenthaltsgenehmigung und die Ausländerausweise. Dann kann der Behördenlauf weiter gehen. Wir sind auf Jedenfall gespannt.