zum Prüfstand gezwungen
Es war ja klar, dass keine breite Autobahn zu unserem persönlichen Glück führt, das wäre ja irgendwie schon etwas Geldverschwendung. Aber manchmal werden die Mühen auf dem Weg dazu grösser als erwartet und eine Wand kommt auf einem zu. Da bringt es nicht viel von einem Helikopter zu träumen der einem schnell hochfliegt. In diesen Momenten gilt es mit der vorhandenen Ausrüstung einen gangbaren Weg zu finden, die Hilfe die einem Angeboten wird zu erkennen und den Stolz zu überwinden und diese anzunehmen.

Scheinbar wird in unserer Welt der gesunden Menschenverstand immer mehr durch Algorithmen ersetzt. Diese funktionieren sicher in den Standardfällen gut und zur vollen Zufriedenheit aller. Sobald aber vom Standard abgewichen wird, müsste der gesunde Menschenverstand den Algorithmus übersteuern. Das wäre ja auch möglich, bedeutet aber das in diesem Fall ein Mensch die Verantwortung für eine Entscheidung übernehmen müsste. Und Verantwortung bedeutet ja leider auch für Fehler gerade zu stehen.
Wir sind uns durchaus bewusst, dass nach Corona im Gastgewerbe und in der Hotellerie einiges im Argen steht. Ja und natürlich, der schwedische Häusermarkt ist nicht gerade ein attraktives Umfeld. Wirtschaftliche Unsicherheiten, erwartete Überbewertungen, Preiszerfall und durch die Teuerung verursachte steigende Zinse sind kein konservatives Investitionsumfeld. Mit der nicht geraden kleinen Zusatzfinanzierung sind wir auch nicht der sicherste Schuldner bei den Kreditgebern und mit dem Auswandern sind wir für eine Schweizer Bank kein attraktiver langfristiger Kunde, schon klar.
Da erstaunt es ja nicht, dass die IT-Systeme der Bank eine Finanzierung nicht einfach so akzeptieren. Aber es ging ja bis jetzt auch viel zu einfach. Also wird halt Plan B zum Plan A und wir begeben uns auf die Suche nach dem Plan C. War der Plan A sehr einfach: Finanzieren, Kaufen, zügeln, und mit dem vom Hausverkauf frei werdenden Kapital refinanzieren. Ist der Plan B etwas komplexer, Refinanzieren, Besitz verkaufen, Finanzieren, zügeln und durch frei werdendes Kapital refinanzieren.
Der Plan C entwickeln wir noch ein wenig weiter, aber der zwingt uns zu überlegen „wie viel sind wir bereits für unseren Traum zu opfern?“. Und mit jedem Argument das wir in die Überlegung mit einbeziehen stellen wir fest, eigentlich fast Alles bis auf unsere Beziehung untereinander und zu unseren Kindern, Familien und Freunden. Was bedeutet den schon weltlicher Besitz im Gegensatz zu einem lebbaren Traum?
Das wissen wir auch erst im Nachhinein, aber wir geben auf jeden Fall nicht auf und verlassen die bequeme Autobahn und begeben uns auf den lehrreiche und spannende Pfad zu unserem Glück.